Ev. Kirchengemeinde Wolfershausen-Brunslar-Deute
Ev. Kirchengemeinde Wolfershausen-Brunslar-Deute

2. Sonntag nach Weihnachten (5. Januar 2025) 

(- Hinweis für Konfis: Wenn Du für diesen Gottesdienst eine Unterschrift erhalten möchtest, findest du dafür ganz unten auf der Seite Fragen: Wenn du mir diese beantwortest per Mail, erhältst du deine Gottesdienstunterschrift!!!)
 
 
An diesem Sonntag feiern wir den Gottesdienst online – darum hier der Lesegottesdienst mit einer Idee von Michael Becker -

mit herzlichen Grüßen Ihre Pfrin. Jana Roske-Voß 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Amen

 

Herzlich Willkommen zum Lesegottesdienst.

Schön, dass Sie hier sind. Schön, dass Du hier bist.

Ein GESEGNETES NEUES JAHR für Sie und für Dich!

 

Die ersten Tage des neuen Jahres sind gewesen.

Alles steht auf Neuanfang. 

An den nächsten Sonntagen sehen wir uns wieder in den Kirchen.

Heute ist Gelegenheit sich zuhause Zeit zu nehmen - so wie es Ihnen / wie es Dir gut passt.

(Vielleicht magst du mir deine Lieblingsuhrzeit für Gottesdienst mal schreiben?)

 

Jetzt wollen wir uns Zeit nehmen für uns mit Gott!

In Ruhe die Worte wirken lassen,

gerne Musik der Lieder anhören und nach Herzenslust singen.

Bestimmt klingt das anders als in der Kirche.

Aber bestimmt wirkt ein Gottesdienst auch anders auf uns ein, wenn wir ihn zuhause feiern.

Vielleicht haben Sie jemanden eingeladen mitzufeiern?

Vielleicht ist jemand in der Nähe, den Du noch dazu holen willst?

Oder mögen Sie jemanden anrufen und einfach vorlesen?

 

Wir sind verbunden miteinander in Jesus Christus:

 

"Wir sahen seine Herrlichkeit, es war die Herrlichkeit, die ihm der Vater gegeben hat - ihm, seinem einzigen Sohn. Er war ganz erfüllt von Gottes Gnade und Wahrheit." (Johannes 1,14b)

 

Gottes Herrlichkeit zeigt sich in dem Menschen Jesus von Nazareth!

 

"Die Finsternis vergeht und das Licht der Wahrheit leuchtet schon." (1. Johannes 2,8b)

 

Amen

 

 

 

 

Lied   EGplus +34 _ Komm, Heilger Geist

EGplus +34 1.mp3
MP3-Audiodatei [1.6 MB]

 

 

PSALMGEBET (mit Worten aus Psalm 100): Einladung zum Danken

 

Jauchzet dem Herrn, alle Welt!
Dienet dem Herrn mit Freuden,
       kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!
       Erkennet, dass der Herr Gott ist!
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst
zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
       Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben;
       danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig
und seine Wahrheit für und für.       

       Amen

 

 

Lesung aus der Bibel:

 

Matthäus 2,1-12  -  Die Sterndeuter aus dem Osten:

Jesus wurde in Betlehem in Judäa geboren.

Zu dieser Zeit war Herodes König.

Da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem.

Sie fragten: »Wo ist der neugeborene König der Juden?

Denn wir haben seinen Stern im Osten gesehen

und sind gekommen, um ihn anzubeten.«

Als König Herodes das hörte,

erschrak er und mit ihm alle in Jerusalem.

Er rief zu sich alle führenden Priester

und Schriftgelehrten des Volkes.

Er fragte sie: »Wo soll der Christus geboren werden?«

Sie antworteten ihm: »In Betlehem in Judäa!

Denn im Buch des Propheten steht:

›Du, Betlehem im Land Juda,

du bist keineswegs die unbedeutendste

unter den Städten in Juda.

Denn aus dir wird der Herrscher kommen,

der mein Volk Israel wie ein Hirte führen soll.‹«

Später rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich.

Er erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit,

wann der Stern erschienen war.

Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte:

»Geht und sucht überall nach dem Kind!

Wenn ihr es findet, gebt mir Bescheid!

Dann will auch ich kommen und es anbeten.«

Nachdem die Sterndeuter den König gehört hatten,

machten sie sich auf den Weg.

Derselbe Stern, den sie im Osten gesehen hatten,

ging vor ihnen her.

Dann blieb er stehen,

genau über der Stelle, wo das Kind war.

Als sie den Stern sahen,

waren sie außer sich vor Freude.

Sie gingen in das Haus

und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter.

Sie warfen sich vor ihm nieder und beteten es an.

Dann holten sie ihre Schätze hervor

und gaben ihm Geschenke:

Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Gott befahl ihnen im Traum:

»Geht nicht wieder zu Herodes!«

Deshalb kehrten sie auf einem anderen Weg

in ihr Land zurück.

 

 

Lied EG 66 _ Jesus ist kommen (- empfohlene Strophen: 1 + 5 + 7 )

EG 66,1-2 Jesus ist kommen MW.mp3
MP3-Audiodatei [1.3 MB]

 

 

PREDIGT -

 

Wo ist das Licht?  (eine Bildbetrachtung)

 

Je nachdem, wo Sie den Jahreswechsel verbracht haben, war da mehr oder weniger Licht.

bei mir war es wetterbedingt eher wenig Licht.

Wo ist das Licht?

Das war die Frage und ich ging auf die Suche.

Wie gut tut es, dann Sonne und ein klein bisschen hellen Schnee zu sehen! Oder ein erleuchtetes Fenster in der Dämmerung.

 

 

Bei dem Bild von Rembrandt - und dieser Maler gilt als ein Meister des Lichts! - beschleicht mich auch die Frage: Wo ist das Licht?

Ich rücke die Brille zurecht, fühle mich zunächst wie in einem zu dunklen Raum. Doch dann gewöhnen meine Augen sich und ich erinnere mich:

Rembrandt setzt das Licht nie zufällig in sein Bild.

Seine Lichtgestaltung ist immer genau so gewollt.

Manches liegt im Halbschatten, bei anderen Personen ist mehr Licht.

Und wenn sich die Augen gewöhnt haben, dann wird sehr deutlich, wo genau das Licht ist!

Es ist beim Jesuskind und bei den betenden Händen des einen Königs.

Es ist nicht direkt hell, aber deutlich erhellt.

Wo genau kommt das Licht her? 

Wichtig ist, dass es Licht gibt, das auch noch vom wohl goldenen Umhang des Königs widergespiegelt wird.

Da, wo angebetet wird, ist es hell. Mehr müssen wir nicht wissen...

 

Ein König ist schon auf den Knien. Eine ungewohnte Haltung, oder?

Ein anderer steht seitlich links, leicht gebeugt. Er wartet, bis er Platz bekommt.

Der dritte König steht noch mit sehr königlich-herrschaftlicher Haltung und sieht auf den Betenden.

Achten wir auf die Körperhaltungen der drei Könige: Aufrecht, leicht gebeugt und kniend.

Je näher die Könige dem Kind kommen, desto demütiger werden sie.

Die Erhabenheit ihres Königseins legen sie ab. Je mehr ihre Demut wächst, desto tiefer beugen sie ihren Körper.

Vor dem Kind sind wir nichts mehr, könnte das bedeuten.

In der Welt sind wir Könige, aber vor dem Kind sind wir Gebeugte.

Ihm haben wir nichts zu bieten.

Ihm müssen wir auch nichts bieten.

Von ihm dürfen wir aber alles empfangen.

Der knieende König gibt nicht, seine Hände sind leer und betend in Richtung des Kindes gestreckt.

Mit ganzem Körpereinsatz (wie schwer wird es ihm gefallen sein, auf die Knie zu kommen...) und mit ganzem Herzen richtet sich der Mann auf dieses Kind aus. 

Und dort unten, auf dem Grund und Boden unseres Glaubens sozusagen, dort ist es hell.

 

Wo angebetet wird, wird es hell.

So können wir das Bild deuten.

Als Rembrandt mit 26 Jahren dieses Bild malt, ist er reich und berühmt.

Viele Wohlhabende drängt es danach, von ihm gemalt zu werden. Sie zahlen gut.

Rembrandt hat eine Werkstatt, in der er einige Menschen beschäftigt.

Sie fertigen Skizzen an und Rahmen, sie schneiden Leinwand zurecht und besorgen Holz.

Wenn er seine biblischen Bilder verkauft, dienen die der häuslichen Andacht

(- so wie jetzt gerade wir das auch machen).

Menschen betrachten die Bilder und, im besten Fall, versenken sich anbetend in sie.

Wer wohlhabend war, konnte Gottesdienste zuhause feiern und musste nicht unters Volk.

Diese herausgehobene Stellung hatte Rembrandt aber nicht mehr sehr lange.

Etwa mit Anfang Dreißig nimmt erst sein Ruhm ab, dann sein Geld.

Dazu kommen häusliche Probleme in seiner Ehe.

Die Werkstatt muss schließen. Rembrandt verarmt.

Er verdient gerade noch so viel, dass es zum Leben reicht.

Wenn er dann betet, stelle ich mir vor, sind das eher leise Seufzer.

 

Zurzeit dieses Bildes aber ist Rembrandt van Rijn („van Rijn“ heißt einfach „vom Rhein“) – noch in gehobener Lebensart. Und trägt in sich doch schon, vielleicht unbewusst, eine wertvolle Erfahrung, die er auf diesem Bild darstellt:

Wo angebetet wird, ist Licht.

Oder, anders gesagt: Betende werden zu Licht.

Das ist wunderbar. Und so einfach.

 

Je näher die stolzen Herrschaften dem Kind kommen, desto mehr schwindet ihr Stolz auf sich -

und sie sehen den verletzlichen, bedürftigen Gott. Dem sie sich zuwenden wollen.

Dem sie ganz nah sein wollen ohne Rücksicht auf ihren Stand.

Gott scheint ihnen in Gestalt des Kindes sozusagen direkt ins Gesicht.

Und verändert sie.

Sie beugen sich mit jedem Schritt mehr, bis sie schließlich auf die Knie gehen und ihre Hände neu ausrichten.

Und zu Licht werden.

Licht, das sogar ihren Mantel erfasst und sich dort spiegelt.

Licht, das auch noch den ganzen Menschen erfasst, ohne dass dieser viel dazu tun muss.

Wenig muss ein Mensch tun, um Licht zu werden für die nahe Welt um sich herum.

Einfach die Hände und das Herz neu ausrichten, auf Gott hin. Und Gott die Ehre geben.

Danken und alles in Gottes Hände geben.

Ist es nicht so, dass sich gerade die zarten Ärmchen des Gotteskindes in Richtung des knieenden, anbetenden Menschen ausstrecken wollen? Ja, fast der ganze Körper dieses Babys scheint sich mit ganzer Kraft zum Betenden zu wenden. Auch die Mutter Maria, die noch das Kind hält, sie ist auch mit Augen und Ohr ganz dem Gebetsanliegen  des Knieenden zugewandt.

Wenn du Gott die Ehre gibst, verändert das deine Haltung.

Und es bringt Licht in die Welt.

 

Das sollten wir uns zu Herzen und mit ins Leben nehmen.

Wer anbetet, wird Licht.

Wer Gott die Ehre gibt, kann nicht mehr anders, als alle Geschöpfe Gottes zu achten und ihnen beizustehen.

Wir leuchten, wenn wir beten.

Erst leuchten wir innen, weil wir den Stolz auf uns selber hinter uns lassen und Gott danken, dass wir leben.

Und wenn  du erst einmal innen leuchtest, leuchtest du dann auch nach außen.

Und gibst Geschenke wie die Könige.

Teilst die eigenen Sachen mit anderen.

Nimmst auch andere mit hinein ins Gebet.

Lässt möglichst keinen Menschen mit sich alleine.

Das nehmen wir mit in unser Leben und mit ins Jahr 2025.

 

Wer anbetet, wird Licht - auch für andere.

In unseren Kirchen, wenn wir gleich zu Beginn eine Kerze anstecken, dann spüren wir das ganz einfach und sehr konkret, wie da Licht sich im Gebet verbindet - und auch für andere sichtbar wird.

 

Das Licht beginnt da, wo wir uns Gott zuwenden.

Von dort beginnt es auszustrahen.

 

Amen

 

 

 

Lied EG 37 _ Ich steh an deiner Krippen hier (- empfohlene Strophen: 1 + 3 + 4)

Fürbitte

 

Herr Jesus Christus, Du Heiland aller Welt:

Durch Dein Erscheinen ist das Licht der Herrlichkeit aufgegangen.

Dafür loben und preisen wir Dich.

Doch vieles in unserer Welt liegt noch in Finsternis.

Darum strecken wir uns nach Dir aus und bitten Dich für uns und für alle Menschen:

 

Jesus, sei Du unser König, schaffe Du Gerechtigkeit und lass uns leben in Deinem Reich des Friedens.

Jesus, sei Du unser Priester, der die Brücke zu Gott schlägt. Lass das Licht Deiner Gnade unsere Finsternis vertreiben.

Jesus, sei der Arzt unserer Seelen, berühre uns mit Deinem Heil, das Wunden stillt und Versöhnung möglich macht.

Jesus, Du Liebhaber des Lebens,

mach uns reich mit Deiner Liebe, dass wir uns in Liebe verschenken können –

Dir und den Menschen, die unsere Liebe brauchen.

 

In der Stille vertrauen wir dir an, wofür wir dankbar sind,

aber auch das, was uns bedrückt und Sorge macht.

Und wir denken an die Menschen,

die deine Nähe und deinen Beistand besonders brauchen: ...

 (- Hier kann eigenes Gebetsanliegen ergänzt werden)

 

Wir beten weiter mit den vertrauten Worten:

 

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit

in Ewigkeit. Amen.

 

 

 

Lied EG EGplus +142 Verleih uns Frieden gnädiglich (Halleluja, Kyrie eleison!)

 

 

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Amen.

 

 

Auch bei diesem Online-Gottesdienst wollen wir mit einer Kollekte an andere denken und empfehlen herzlich die Spende an Brot für die Welt oder die Diakonie Katastrophenhilfe (nutzen Sie gerne den jeweiligen Link). 

Gott segne Gebende und Empfangende.

 

Fragen (nicht nur) für Konfis:

1. Sind auf dem Bild von Rembrandt Sterndeuter oder Könige zu sehen?

2. Wo ist das Licht? 

3. Was macht das Baby im Bild laut der Predigt - und wer ist dieses Baby?

4. Welche Musik gefällt dir am besten? - Begründe kurz.

 

--> Antworten an: pfarramt.wolfershausen@ekkw.de (oder im persönlichen Chat per KonApp)

EG 599 Selig seid ihr RH.mp3
MP3-Audiodatei [2.1 MB]

 

 

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